28.06.19

28.6.19 - Haselbach - Für Gelia - run free

50 km in 2h 41' - 1.166 Höhenmeter - 18,8 km/h - 119 Puls - 145 W - 169 W NP - 1.807 kcal - null Rekorde.

Ich widme diese Fahrt unserer Prinzessin Gelia von Seewaldbach, die letzte Nacht im 19. Lebensjahr ertrunken ist.

Ein Nachruf von Niko Netsch:

Die Gelia ist tot. Mit diesen Worten hat mich die beste Ehefrau von allen aus meiner Morgenroutine gerissen. Die Gelia die Unsterbliche, die Unzerstörbare? Unmöglich! Aber es ist nicht unmöglich.

Ich habe die Gelia erst vor sieben Jahren kennengelernt, nach der Tragödie mit dem Atreju, als die Gabi stundenlang in das Körbchen der sieben Zwerge geglotzt hat, damals hat die schon mit sich gerungen einen außergewöhnlichen Casvalonhund zu nehmen, aber da war sie noch zu unerfahren. Sechs Jahre Ausbildung bei mir hat sie benötigt, sich so ein Tier zuzutrauen und der muss jetzt ran.

Frodo muss, Frodo wird helfen. Aber zurück zur Gelia. Man sagt immer Eurasier sind selbstständig, gegen die Gelia sind sie unmündige Säuglinge. Sie ging immer ihre eigenen Wege, bis zum Rande des Nervenzusammenbruches ihrer Begleiter. Begleiter waren wir alle, vielleicht noch Futterknechte, aber sonst war sie immer selbstbestimmt.

Natürlich die Gabi war ein Freund aber ich habe die Gelia nie auszucken gesehen, weder vor Freude noch vor Wut. Sie war unheimlich temperamentvoll zu einer Zeit wo die meisten Hunde schon vergreist sind und die Gabi hat immer gesagt, sie wäre jetzt viel ruhiger, na servas wenn das ruhig war…

Die Gelia war in den letzten Jahren öfter eine Zeit lang bei uns. Während ihre Begleiter Colleen und später Frodo eindeutige Trennungsschmerzen hatte, war sie ohne jede Emotion. Wenn sie welche hatte hat sie niemals welche gezeigt. In den letzten Jahren ist sie gealtert, sie war schon fast so alt wie die Aurelia mit ihren fast 14 Jahren.

Wie sie letztens wieder einmal bei uns war, hatten wir Sorge wegen der Hitze und wegen ihres Wandertriebes, aber sie hat das gut überstanden, aber einmal hab ich ihre Augen aus Nähe gesehen. Der graue Star war sehr weit fortgeschritten und jeden Augenblick hätte sie völlig erblinden können. Ich hab das letztes Jahr bei der Aurelia erlebt und der Unterschied zwischen wenig sehen und nix sehen ist gewaltig und sehr stressig für ein altes Tier. Das ist ihr erspart geblieben. Jetzt ist sie woanders und ich hoffe sie ist wieder so stark und unabhängig wie sie immer war und auch bei ihrem Tod bewiesen hat. Sie starb allein, weil sie das wollte.

  Fotos von der Tour

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen