Als Mountainbiker wollte ich immer mindestens 100.000 Höhenmeter pro Jahr fahren. Das letzte Mal erreichte ich dieses Ziel im Jahr 2019.
Dann hatte ich am 10. März 2020 meinen schicksalshaften Unfall mit der Unhappy Triad. Es dauerte insgesamt drei Jahre, bis ich wieder halbwegs schmerzfrei Radfahren konnte. Seit diesem Zeitpunkt war es mein Ziel, wieder über 100.000 Höhenmeter im Jahr zu fahren.
Es sollte nicht sein. Seit vier Jahren bin ich entweder verletzt oder krank. Dank der Hilfe von Univ.-Doz. Dr. Christian Hoser, Frau Dr. Schwab und meiner Physiotherapeutin Olivia Linder konnte ich im Rumpfjahr 2020 immerhin noch 68.800 Höhenmeter erreichen.
Im Jahr 2021 hatte ich dann neben dem kaputten Knie eine monatelang andauernde Otitis Externa und einen wochenlangen Ausfall aufgrund der Nebenwirkungen einer Vierfachimpfung mit Tetanus und Co. Immerhin fuhr ich ich diesem Jahr noch 98.635 Höhenmeter.
Das Jahr 2022 startete vielversprechend. Bis Ende Juni fuhr ich 51.356 Höhenmeter und die 100.000 schienen machbar zu sein. Dann steckte mich ein Reisekamerad zuerst im Juni und dann im September noch einmal mit Corona auf Reisen nach Nizza an. Nach der Ansteckung im Juni entwickelte ich post-Covid mit fast allen bekannten Symptomen.
Nach der Ansteckung im September hatte ich eine akute Corona-Infektion, die mich fast drei Monate ans Bett fesselte und dann anschließend bis Ende Juni 2023 ausgeprägtes Long-Covid. Im Jahr 2022 fuhr ich 85.577 Höhenmeter
Das erste Halbjahr 2023 war - bedingt durch long-Covid - eine einzige Katastrophe. 10 km-Touren rund ums Haus waren schon das Höchste der Gefühle. Mitte Juni ließen die Symptome aber dann plötzlich und völlig unerwartet deutlich nach.
Ich wagte mich ab 19. Juni gemeinsam mit Herrn Heinz auf die viertägige Paradiestour im Südburgendland. Was soll ich sagen: Geschwächt durch long-Covid, untrainiert, blunzenblad mit mehr als 106 kg Lebendgewicht bin ich auf der Tour fast gestorben - aber, ich habe es durchgezogen und seither ging es bergauf.
Ich habe das Biersaufen zu Hause gestrichen und bald sechs Kilogramm abgenommen und long-Covid ist auch verschwunden. Dafür bin ich Mitte Juli mitten im Sommer mit Traumwetter barfuß auf eine Wespe getreten und habe mir den linken Fuß bakteriell infiziert. Sechs Wochen und vier Antibiotika später fast ohne wirkliches Radtraining war auch dieser Scheiß vorbei und ein intensiver Radherbst begann.
....Und was soll ich sagen: Heute habe ich erstmals seit vier Jahren die magische Grenze von 100.000 Höhenmetern übertroffen. Ich bin glücklich, ich bin dankbar, ich bin wieder zurück im Leben, ich trinke (ausnahmsweise) ein paar Bier und ich hoffe, dass es gesundheitlich so bleibt, wie es momentan ist - back to life!