30.12.16

500 Kilometer Radfahren zwischen Weihnachten und Silvester - Festive 500

Die ganze christliche Welt ist zwischen Weihnachten und Silvester in Feierlaune: Essen, Schlafen, Essen, Fernsehen, Essen, Essen, Schlafen....Die ganze Welt? Nein, da gibt es 80.000 Verrückte, die in diesen acht Tagen 500 Kilometer Radfahren - heuer war ich einer von ihnen.

Im Jahr 2010 wurde erstmals vom Radtrikot-Hersteller Rapha diese Challenge organisiert. Es geht darum, an den acht Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr 500 km am Rad zurückzulegen. In ersten Jahr nahmen 94 Radler teil, im letzten Jahr waren es 72.283, von denen 13.311 das Ziel erreichten.

Im Jahr 2016 nahmen 82.420 Radler teil, von denen 17.372 (21%) die Challenge beendeten - ich war einer davon und das ist die Geschichte dazu:

Am 24.12. in der Früh begann das große Abenteuer. Das Wetter war in den ersten Tagen sehr schlecht: Orkan mit 120 km/h, Schnee und Regen, daher gab es relativ viele Kilometer auf der Walze (Daum Ergobike), aber auch am Rennrad und am Mountainbike.

Die Temperaturen reichten vom Gefrierpunkt bis 15 Grad. Vom Wetter waren Sonne, Wolken, Regen, Sturm, Eis und Schnee dabei. Ich beendete die Challenge nach sechs Tagen mit insgesamt zehn Radtouren und erreichte weltweit den 1.685. Platz.




Die hard facts:
- 502 Kilometer
- 6 Tage
- 10 Touren
- 18h 19' Fahrzeit
- 10.394 Kalorien

Die soft facts: Nach zwei Tagen und 150 Kilometern kamen die ersten Schmerzen. Rückenschmerzen und Hinternschmerzen aufgrund der ungewohnten Haltung am Daum und erste Muskelkrämpfe in den Oberschenkeln. Am Abend des zweiten Tagen habe ich das Abenteuer schon geistig aufgegeben.

Die Nacht verlief aber gut und am dritten Tag fuhr ich dann fast schmerzfrei vier Stunden am Mountainbike. Am Ende des vierten Tages nach 350 km kamen die Krämpfe in den Oberschenkeln wieder, daher gab es am fünften Tag nur eine kurze Tour mit 50 km.

Die letzten 100 km fuhr ich dann in drei Etappen unter extremen Muskelschmerzen an einem Tag, da ich einen siebten Tag auf keinen Fall mehr durchgehalten hätte.

Nach Beendigung der Challenge war ich so fertig, dass ich mich kaum freuen konnte. Inzwischen bin ich aber stolz und glücklich, die Festive 500 heuer geschafft zu haben. Es war sowohl geistig als auch körperlich eine große Herausforderung.

Die Gedanken drehen sich ständig um das Radfahren: Wie viele Kilometer schaffe ich heute, was werde ich morgen fahren, kommen die Schmerzen wieder......? Trotzdem kann ich jedem nur empfehlen, diese Herausforderung einmal in seinem Leben anzutreten - es zahlt sich aus!

Ich danke meiner Freundin Gabi König und unseren Fello(w)s Gelia vom Seewaldbach, Colleen von der Berglöwin und dem kleinen Findelkätzchen Misty von Mayerling für ihre unendliche Geduld, meine Launen in dieser Zeit auszuhalten, für ihre moralische Unterstützung, ihre Liebe und die wertvollen medizinischen Tipps....und ich schwöre euch allen eines: Ich mache das nie wieder!

Nach Vorliegen der endgültigen Zahlen noch eine Nachbetrachtung von Rapha zu den Festive 500 des Jahres 2016.


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